Mittwoch, 29. März 2006

Das Motiv formatfüllend...

Vor gut fünf Jahren besuchte ich bei Heinz Klüver an der VHS Itzehoe einen Fotografiekurs. "Mache Dein Motiv formatfüllend", war die erste Regel zur Bildgestaltung, die ich in meinem Leben gelernt habe:


Sie ist ebenso einfach wie wirkungsvoll und verhindert einen der Kardinalfehler, den die meisten Anfänger machen. Der besteht nämlich darin, zu viele störende Elemente im Bild zuzulassen, während das Hauptmotiv zu klein bleibt.

Anders als das menschliche Auge betrachtet die Kamera nicht nur den in der Mitte liegenden Bereich des Bildes aufmerksam, sondern interessiert sich ebenso auch für die Randbereiche des Blickfeldes. Wichtig auch: Diese Regel setzt voraus, dass man überhaupt ein Motiv hat; dass man sich also damit auseinandergesetzt hat, was man fotografieren will.

Einige tausend Aufnahmen später wird sich das ein wenig relativieren, denn die konsequente Anwendung führt dazu, dass die Motive aus ihrer Umgebung und damit aus ihrem Sinnzusammenhang gerissen werden:


Was übrigbleibt, ist dann zwar möglicherweise ästhetisch ansprechend, vielleicht sogar spektakulär (und damit gut für Wettbewerbe geeignet), aber letztlich bedeutungslos und kann auf Dauer nicht befriedigen.

Dem Meister dagegen gelingt es (in schönster Dialektik), ein starkes Motiv in einer bedeutungsvollen und ästhetisch ansprechenden, aber keinesfalls störenden Umgebung zu präsentieren. Das setzt viel Erfahrung voraus und erfordert ein geschultes Auge. Nicht nur für das Motiv, sondern auch und vor allem für das Drumherum:


Beides stellt sich erfreulicherweise bereits nach etwa vier bis fünf Jahren ein, jedenfalls wenn man jeden Tag übt.

Also, "Practice Mutha, Practice!"

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Dienstag, 28. März 2006

St. Nicolai

St. Nicolai wurde 1943 während des Hamburger Feuersturms stark beschädigt. Der Turm brannte aus und das Kirchenschiff wurde bis auf ein paar Mauerreste vernichtet. Die Ruine ist heute Mahnmal und Gedenkstätte für die Luftangriffe auf Hamburg. Mit dem Fahrstuhl kann man auf 75 m Höhe fahren und hat von dort einen fantastischen Blick über die Stadt.

Ich hatte gestern das Vergnügen, dies bei Wind und strömendem Regen zu erleben. Da es dort oben relativ offen ist, empfahl mir die Kassiererin, falls es zu nass werden sollte, einfach über die Treppe nach unten in die Ausstellung zu gehen:


Leichter gesagt als getan. Diese Treppe ist eine enge, schwankende, am äußeren Rand des Turms liegende Stahlwendeltreppe mit einem ziemlich instabilen Geländer. Das Hinunterklettern bei diesem Wetter war ein Vergnügen der besonderen Art.

Bei gutem Wetter soll man angeblich bis nach Blankenese gucken können. Das ging gestern leider nicht, aber auch die nähere Umgebung hatte ihre Reize:


Das Bild zeigt die Ost-West-Strasse, Blickrichtung Westen. Im Hintergrund sieht man Hamburgs bekannteste und größte Kirche, den "Hamburger Michel".

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Samstag, 25. März 2006

Helgoland

Um nach Helgoland zu kommen, benutzt man üblicherweise eines der Seebäder-Schiffe ab Büsum, Cuxhaven, Wyk, usw., oder man nimmt die Schnellfähre ab Hamburg. Mit der "Lady von Büsum" dauert die Fahrt zu der rund 70 km vom Festland entfernten Hochseeinsel etwa 3 Stunden. Auch bei vermeintlich ruhiger See kann das Schiff sehr schaukeln, und bei schlechtem Wetter ist die Fahrt nur wirklich hartgesottenen Naturen zu empfehlen.

Der Helgoländer Fels ist rot und wird meist im Kontrast zu der dunkelblauen See und dem hellblauen Himmel fotografiert. Aber auch schwarz-weisse Aufnahmen sind möglich, denn das Eiland und die darauf errichteten Gebäude sind formen- und facettenreich.


Bild 1 zeigt den Leucht- und Radarturm, Bild 2 die berühmte "Lange Anna". Auf Bild 3 sieht man...

...hmm, was war das noch gleich?

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Freitag, 24. März 2006

Welle, blau-gold

Aufgenommen auf dem Rückweg von Helgoland, kurz vor dem Einlaufen in den Büsumer Hafen:


Die Sonne ist noch nicht ganz untergegangen; sie befindet sich knapp außerhalb des Bildes, auf der rechten Seite.

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Mittwoch, 22. März 2006

Etwas Glück gehört dazu

Egal wie gut die Ausrüstung ist, egal wie groß das Können. Auch der Tüchtigste braucht mitunter etwas Glück, um zu guten Ergebnissen zu kommen.


Bei diesem Bild war es die zufällig vorbeifliegende Möwe, die der Aufnahme das I-Tüpfelchen aufsetzte.

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Montag, 20. März 2006

Die Deichtorhallen

Dass sich im südlichen Gebäude der Deichtorhallen in Hamburg das Haus der Photographie etabliert hat, ist mittlerweile bekannt. Neben aktuellen Ausstellungen beherbergt es die Sammlung von F. C. Gundlach und das analoge Bildarchiv des Magazins Der Spiegel.

Angenehm überrascht war ich kürzlich von der Qualität und Vielfalt der darin untergebrachten Buchhandlung (Nachfolger der ehemaligen PPS-Buchhandlung im Bunker am Heiligengeistfeld). Nach eigener Aussage ist sie eine der größten und bestsortierten Spezialbuchhandlungen für Fotografie in Europa. Ein Besuch lohnt sich allemal.

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Sonntag, 19. März 2006

2 1/2 Stunden Hamburg

Ich mag es, irgendwohin zu fahren, herumzulaufen und auf gut Glück zu fotografieren, was mir vor die Linse kommt. Street Photography nennen manche das. Kein Aufwand, keine Inszenierungen; einfach die Augen offen halten, Motive erkennen, Kamera raus, komponieren, abdrücken.

Die nachfolgenden Bilder stammen aus Hamburg, geschossen am Samstag, zwischen halb elf und eins. Sie dokumentieren einen Rundweg, der an der Nordkanalstrasse begann und über Hauptbahnhof, Rathaus, Rödingsmarkt und Deichtorhallen wieder dorthin zurück führte. Ein ganz normaler Spaziergang also.

Eine alte Frau am Hauptbahnhof.

In der Europa-Passage.

Arbeiter am Jungfernstieg.

Gebäude-Ensemble am Neuen Wall.

o.T.

Apple Ipod Werbung.

Der Anspruch bei dieser Art der Fotografie ist es nicht, Wettbewerbsfotos zu produzieren. Stattdessen lernt man, auf gegebene und sich änderende Situationen schnell zu reagieren und das Beste daraus zu machen. Das gelingt nicht immer, aber Übung macht auch hier den Meister.

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Sonntag, 12. März 2006

Schnee ohne Ende


Seit genau einer Woche schneit es nun. Alleine in den letzten paar Tagen sind 40 cm Neuschnee gefallen. Für Schleswig-Holstein ist das ungewöhnlich - Wasser kennen wir hier eher in flüssiger Form. Das erste Bild zeigt die Hauptverwaltung der Itzehoer Versicherungen, wie sie sich am letzten Sonntag darstellte.

Das Fotografieren war wegen des heftigen Schneefalls nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Für meine Kamera war es sogar lebensgefährlich, denn im Handbuch steht ganz groß: "Nicht wasserdicht".

Das zweite Bild zeigt einen eingeschneiten Smart, der vor dem Haupteingang stand. In wärmeren Zeiten dient er als Werbefläche...

Montag, 6. März 2006

Computer sind doof!

Diese Sequenz entstand bei Freunden, als sie versuchten, am Computer einen Brief zu verfassen. Das gestaltete sich schwieriger, als es zunächst aussah...




Glücklicherweise zeichnete sich eine Lösung ab, bevor der Frust allzu groß wurde:

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Samstag, 4. März 2006

Grauer Esel

Nebem dem ehemaligen Casino auf dem Alsengelände findet sich am südlichen Ortseingang von Itzehoe eine auffällige Gebäuderuine, die von den Ortsansässigen lakonisch als "Grauer Esel" bezeichnet wird. Wer das farb- und schmucklose, halb verfallene Gebäude sieht, wird feststellen, dass die Bezeichnung kaum hätte treffender gewählt werden können!




Nach mehr als 20 Jahre währenden politischen und rechtlichen Streitereien wurde Ende 2005 mit der Sanierung begonnen.

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