Dienstag, 26. Juni 2007

Year of the Cat

Hier ist ein Bild von dem kleinen Kater, der vorübergehend bei uns eingezogen ist:


Sieht lieb aus, nicht wahr?

Aber so friedlich ist er nicht immer. Nach jeder Ruhe- kommt eine Spiel- und Kampfphase, in der man den Burschen nicht aus den Augen lassen darf. Dann greift er alles an, was sich bewegt. Herumliegende Hände und Füße werden zu natürlichen Feinden, die Sofarückwand zur Autobahn und die PC-Verkabelung zum Klettergarten.

Nach einer halben Stunde sind - mit etwas Glück - die Batterien leer und das eben noch unausstehliche Getier kommt reumütig angeschnurrt und schläft in Minutenschnelle ein. Dann kann man in aller Ruhe sein Stativ aufbauen und gar liebliche Bilder schiessen.

Irgendwann sind dann die Akkus wieder aufgeladen und alles geht von vorne los...

Ach ja, wer Katzen mag, wird das Buch "Ernie" von Tony Mendoza lieben. Ich habe es letztes Jahr mal kurz vorgestellt.

Donnerstag, 21. Juni 2007

Las Meninas am Leuchtenbergring

Das folgende Bild habe ich in München aufgenommen, als ich mit der S8 vom Flughafen kommend 20 Minuten auf die S4 warten musste:


Es zeigt Personen, die innerhalb eines Bildes in komplexen Beziehungen stehen, wie in dem Artikel Photography as a Framing Art auf luminous-landscape angedeutet (und dort u.a. mit Diego Velázquez' berühmtem Gemälde Las Meninas illustriert).

Das erste Motiv ist die Personengruppe in der Mitte, aufgenommen von der Fotografin links. Das zweite Motiv ist die Personengruppe in der Mitte samt Fotografin links, beobachtet von der Zuschauerin rechts. Das dritte Motiv ist die Personengruppe in der Mitte samt Fotografin links und Beobachterin rechts, zuzüglich S-Bahnhof, aufgenommen von mir.

Motiv eins ist in der Kamera der Fotografin, Motiv zwei im Kopf der Beobachterin. Motiv drei ist in meiner Kamera, es ist hier abgebildet. Es zeigt auch Motiv eins (auf dem Monitor der Kamera der Fotografin).

Die Fotografin kennt nur das erste Motiv, die Beobachterin die ersten beiden, nur ich kenne alle drei Motive.

Moment...

Ihr, als Betrachter dieses Fotos, kennt es ja ebenfalls...

Und die Mitglieder der Personengruppe in der Mitte könnten es auch kennen, denn sie blicken in die Richtung von Motiv 2 und Motiv 3 - wenn auch von der falschen Seite.

Und wenn einer von euch, die ihr gerade diesen Artikel lest, nun die Fotografin ist, oder die Beobachterin? Was wenn Motiv Nummer 4 (auf dem nun auch noch ich selbst enthalten bin) auf irgend einem anderen Weblog gezeigt wird? Oder die ganze Szenerie von einem darüber fliegenden Satelliten (in 1cm-Auflösung) aufgenommen wird und in 2 Jahren in Google-Maps zu sehen ist?

Krass!!!

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Dienstag, 19. Juni 2007

Walk To Paradise Garden

Aufgenommen Montag Abend, in der Kleingartenkolonie "Sötjen II" an der Alten Landstrasse in Itzehoe:


Ähnlichkeiten mit dem Meisterwerk eines bekannten (und leider bereits lange verstorbenen Fotografen) sind selbstverständlich rein zufällig (s. HASCOII 2;-)

Montag, 18. Juni 2007

Lupine

Bei automatischer Belichtung wäre die Blume vor dem hellen Himmel nur noch als Silhouette zu erkennen gewesen. Dank starker Überbelichtung verwandeln sich die sehr kräftigen Farben aber in zarte Pastelltöne:


Tipp: Weitere Bilder mit Blumen als Hauptmotiv sind Pusteblume und Mohnblume.

Mittwoch, 13. Juni 2007

Strand gut Seil

Am Strand von Graerup in Dänemark lag dieses Seil:


Wie fotografiert man es?

Ich habe mich an die vier Grundregeln aus HASCOI AD BAA LIE erinnert. Am wichtigsten sind hier die ersten beiden:
  • "Have A Strong Center Of Interest": Ein besonders interessantes Motiv ist es nicht. Also müssen wir uns ästhetischer (statt inhaltlicher) Mittel bedienen, um das Seil hervorzuheben. Also alles Unwesentliche raus, das Motiv in den Mittelpunkt, dazu ein zweites Motiv (die Spaziergänger) für etwas Ablenkung. Der Himmel vignettiert, deutet so eine Umrahmung an und fokussiert den Blick des Betrachters.

  • Auch "Add Depth" spielt eine wichtige Rolle: Durch die Nähe zum Seil (kurze Brennweite!) und den damit verbundenen Distanzunterschied zwischen vorderem und hinterem Ende des Seils kommt Plastizität ins Bild. Im Wechselspiel zum nahen Hauptmotiv vermitteln die kleinen Spaziergänger auf der Horizontlinie einen Eindruck von Ferne.
Was die übrigen beiden Regeln angeht, herrscht solide Hausmannskost. Auf der "schweren" Seite des Bildes befindet sich das dicke Ende des Seils und die Spaziergänger. Durch den Anstieg der Horizontlinie ist die Balance gewährleistet. Das Licht kommt von schräg hinten und hebt die Struktur des Seils ganz gut hervor.

Ihr fragt, ob ich mir das alles während der Aufnahme überlegt habe? Teils ja, teils nein. Vieles geht unbewusst vor sich, insbesondere wenn man wenig Zeit hat. Jeder weiss: das berühmte Bauchgefühl lässt sich trainieren. Häufiges Üben schärft die Intuition und führt oft auch ohne explizite und langwierige Entscheidungsprozesse zu vernünftigen Ergebnissen.

Aber Achtung: Für alle die ihre Kamera nur selten benutzen sei angemerkt, dass auch der Umkehrschluß gilt! Also, üben, üben, üben: Practice Mutha, Practice!

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Sonntag, 10. Juni 2007

ABUS No. 45 / 35


Bitte klickt das Bild an, um seine grafischen Qualitäten zu erkennen.

Samstag, 9. Juni 2007

Mo

Aufgenommen letzten Samstag auf dem Familientag der Fa. SIHI in Itzehoe:


Normalerweise haben es die Sprayer nicht so gern, wenn man sie bei der Arbeit fotografiert; vor allem wenn die Location nicht ganz astrein ist. Aber diese Aktion war völlig legal und daher problemlos fotografierbar.

Weitere Infos, Bilder und Arbeiten findet ihr in Mo's Weblog.

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Montag, 4. Juni 2007

Qualle à la JPEG

Nach einigen Stunden in der erbarmungslosen Mittagssonne von St. Peter Ording hat dieses bedauernswerte Tier eine Kompressionsrate von etwa 400:1 erreicht:


Der Wassergehalt ist bei null, und eine von ihren drei Dimensionen ist komplett verloren gegangen. Das Ganze sieht aus wie eingetrockneter Tapetenkleister.

Wendet man eine Komprimierung derselben Größenordnung auf die Bilddatei an, bleibt noch weniger übrig:


Zu beobachten ist insbesondere ein eklatanter Verlust an Details und Farbigkeit.

Aber so ist es halt mit der verlustbehafteten Komprimierung: Erkennbar bleibt schon, was es mal war, aber wirklich zum Leben erwecken lässt sich das Original nicht mehr.

Sonntag, 3. Juni 2007

Die fraktale Geometrie der Natur

Dieses Wolkenbild hat mich sehr an das gleichnamige Buch von Benoit Mandelbrot erinnert:


In den achtziger Jahren habe ich Computerprogramme geschrieben, die in stundenlanger Laufzeit die berühmten "Apfelmännchen" auf den Bildschirm zauberten:


Heute halte ich die Kamera bei f/16 und 1/2000 einfach in den Himmel, und fertig ist die Laube.

Wie sich die Zeiten ändern...