Freitag, 25. September 2009

Fliege

Samstag, 19. September 2009

Lägerdorf

Lägerdorf ist eine kleine Gemeinde im Kreis Steinburg, etwa 10 km von Itzehoe entfernt. Sein Untergrund besteht aus sehr reiner Kreide, weshalb sich vor etwa 150 Jahren die Zementindustrie in der Gemeinde angesiedelt hat. Seither haben die Alsen'schen Portland Cementfabriken und ihre Nachfolger (aktuell: Holcim) das Bild des kleinen Ortes geprägt und ihm über die Jahre einen gewissen Wohlstand gebracht.

Fährt man durch den Ort, sieht man überall Spuren der Zementindustrie und des Kreideabbaus, darunter schöne, aber auch weniger schöne:



Man muss sich nicht allzu sehr anstrengen, um zu sehen, dass Lägerdorf unter den Folgen des Kreideabbaus zu leiden beginnt; insbesondere unter der Instabiliät der tiefen Gruben, aus denen jahrzehntelang die Kreide im Tagebau gefördert wurde.

Bereits vor 3 Jahren hat es einen Einbruch in der Straße Sandweg gegeben, der einen Teil des Ortes unpassierbar gemacht hat; einige Bilder habe ich seinerzeit in dem Artikel Einbruch in Lägerdorf vorgestellt. Noch immer ist die Situation praktisch unverändert. Zwar wurde die Einbruchstelle mit einer zeltartigen Konstruktion notdürftig vor Wettereinflüssen geschützt, aber eine echte Lösung ist nicht in Sicht:


Der Sandweg bleibt jedenfalls weiterhin gesperrt und blockiert eine der beiden Verbindungen zwischen südlichem und nördlichem Ortsteil:


Vor ein paar Wochen kam es noch dicker für die Gemeinde. Bei der gut einen Kilometer vom Ortskern entfernten Kreidegrube Saturn hat man Untergrundbewegungen festgestellt und befürchtet offenbar einen Einbruch der naheliegenden L116 zwischen Breitenburg und Lägerdorf. Also haben die Behörden diese kurzerhand gesperrt:



Angesichts des Unglücks von Nachterstedt ist das nachvollziehbar, aber es führt dazu, dass nach dem Sandweg nun auch noch eine von drei Zufahrtsstraßen in den Ort nicht mehr passierbar ist. Das wiederum ist nicht nur kosmetischer Natur, sondern hat offenbar eine ganze Reihe von Konsequenzen für die Anwohner und Geschäftsleute (siehe z.B. diesen Artikel im Steinburg-Magazin).

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Mittwoch, 16. September 2009

Olympus E-P1 Firmware 1.1

Olympus hat wegen der nicht sehr überzeugenden Autofokus-Performance seiner - ansonsten sehr gelobten - E-P1 eine ganze Menge Kritik einstecken müssen. Umso erfreulicher ist es, dass die Software-Ingenieure relativ schnell reagiert haben und gestern ein Firmware-Update zur Verfügung gestellt haben, das diese Probleme adressiert.

Nachdem ich in einem früheren Artikel die Fokussiergeschwindigkeit ausführlich getestet hatte, war ich nun natürlich gespannt, was die Aktualisierungen wirklich bringen. In den einschlägigen Foren (z.B. auf dpreview.com) hatte ich zuvor von Verbesserungen der Initialfokussierzeit um 40 Prozent sowie von noch besseren Refokussierzeiten gelesen.

Also habe ich das Setup aus obigem Vergleich nachgebaut und die Messungen mit aktualisierter Firmware wiederholt:


Zwar ist tatsächlich eine signifikante Verbesserung herausgekommen. Allerdings liegt sie "nur" in der Größenordnung von etwa 200 ms., das entspricht etwa 16 Prozent. Der Durchschnittswert beträgt nun 1,08 Sekunden, verglichen mit 1,30 Sekunden vor dem Update:


Da in meinem Setup zwischen zwei Messungen weder Motiv noch Kamerastandpunkt verändert werden, hatte ich erwartet, dass die Messungen Nummer 2 bis 30 schneller sind als die erste, was auch tatsächlich der Fall zu sein scheint. Erst hatte ich das nicht gesehen, aber nachdem ich noch einmal nachgemessen habe, bin ich nun sogar der Meinung, dass die Verbesserungen ausschließlich auf die verbesserte Refokussierung zurückzuführen sind.

Der jeweils erste Fokussiervorgang nach dem Defokussieren dauert nämlich etwa solange wie der Durchschnittswert vor dem Firmware-Update, alle Folgemessungen dagegen sind schneller. In der alten Messung hatte ich das nicht unterschieden - rein theoretisch könnte also auch damals die Initialfokussierung etwas langsamer gewesen sein. "Rein praktisch" glaube ich aber nicht daran, denn alle mir bekannten Anwenderstimmen kritisierten gerade, dass das Refokussieren bei der E-P1 jeweils ebenso lange gedauert hat wie das initiale Scharfstellen - ganz im Gegenteil zur Panasonic G1, die das wesentlich schneller erledigt.

Die Schlußfolgerung daraus wäre also, dass das (erste) Scharfstellen eines neu anvisierten Motivs leider nicht schneller geworden ist. Erst beim erneuten Scharfstellen auf dasselbe Motiv (oder auf eines in vergleichbarer Entfernung) geht es etwas schneller. Hat man den in den Foren vielfach geäußerten Rat befolgt, das automatische Scharfstellen vom Auslöseknopf zu trennen und auf die AEL/AFL-Taste zu legen, hat man demzufolge nicht besonders viel von der Änderung, denn das Refokussieren tritt bei dieser Autofokus-Steuerung natürlich seltener auf als in der Grundeinstellung.

Es bleibt also dabei, Panasonic hat mit der Autofokus-Technologie der G1/GH1 auch weiterhin die Nase vorne. Dennoch ist das Firmware-Update natürlich allen E-P1-Besitzern zu empfehlen, denn es bringt immerhin eine gewisse Verbesserung - wir wollen schließlich nicht undankbar sein.

Der Vollständigkeit halber soll noch einmal darauf hinweisen werden, dass alle meine Erkentnisse aus einem einzigen experimentellen Setup resultieren, das mit einem einzigen Motiv, einer einzigen Fokussierentfernung und festen Zeit- und Blendeneinstellungen unter nicht allzu üppigem Kunstlicht arbeitet. Zudem habe ich nur das 14-42er Kit-Objektiv getestet, nicht aber das 17er und hatte nur jeweils einen Body und ein Objektiv jedes Typs zur Verfügung. Jeder möge daher für sich selbst einschätzen, wie repräsentativ die hier gemachten Aussagen sind und inwiefern sie verallgemeinert werden können. Für einen breiter angelegten Test fehlt mir die Zeit (und - ehrlich gesagt - auch die Motivation ;-).

In einem der nächsten Artikel werde ich untersuchen, wie sich das Firmware-Update bei Verwendung des Panasonic-Objektivs oder -Bodies auswirkt.

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Freitag, 11. September 2009

Schuster

Komisches Bild, ich weiss. Aber der Kleine (oder die?) lag heute morgen so einladend auf meiner Fensterbank, dass ich nicht wiederstehen konnte (ihr müsst das Bild anklicken, die Vorschau ist sehr unscharf):


Gezeigt wird eigentlich die Makro-Fähigkeit des 14-42er Kit-Objektivs der Olympus E-P1. Echte Spezies werden die Nase rümpfen, aber für den Hausgebrauch ist diese gar nicht mal so schlecht. Man kommt nämlich bei jeder Brennweite bis auf 25 cm an das Motiv heran (an die Bildebene wohlgemerkt- der Abstand zur Frontlinse ist noch eine Ecke kürzer). So ergeben sich bei 42 mm Brennweite durchaus beachtliche Makrofähigkeiten; der Schusterkörper ist nur 1,7 cm lang.

Das Hauptproblem bei dieser Art von Aufnahmen ist die sehr geringe Tiefenschärfe. Ich habe mit Blende 14 gearbeitet, also einer Blende, bei der das Objektiv schon nicht mehr seine maximale Schärfe erreicht, und trotzdem beträgt die Schärfentiefe vielleicht einen Millimeter. Sowohl die Augen als auch den Rüssel und die Fühler gleichzeitig scharf zu bekommen, ist also nicht möglich.

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Sonntag, 6. September 2009

Hamburg, grau in grau

Gestern war in Hamburg ziemlich wechselhaftes Wetter. Von sonnigen T-Shirt-Temperaturen bis zu fiesem Schmuddelwetter gab es alles an einem Tag, und das jeweils mehrfach. Die meisten Leute lassen bei solchen Bedingungen ihre Kameras in der Tasche, aber eigentlich ist es zum Fotografieren gar nicht so übel. Man braucht nämlich nicht immer Sonnenschein und blauen Himmel, um interessante Aufnahmen zu machen.

Fangen wir zuerst mit einem typischen Regenbild an. Bei der folgenden Aufnahme stand ich auf einer der nördlichen Treppen der Kennedy-Brücke, Blickrichtung Außenalster. Auf diesem Bild ist tatsächlich alles grau in grau, die Aufnahme entstand gegen Ende eines längeren Regenschauers, als die ersten Wagemutigen sich wieder unter der Brücke raus trauten:


Auch die nächste Aufnahme profitierte vom Wetter - auf ihre ganz eigene Art und Weise. Sie entstand nämlich etwa 5 Minuten vor dem Schauer, und gelang nur, weil der sehr böige Wind die Zweige ständig durcheinander wehte und für Sekundenbruchteile immer mal wieder den Blick auf den Fernsehturm und das Radisson-Blu-Hotel freigab:


Bei solchen Wetter ist es auch oft eine gute Idee, die Wolken in die Bildgestaltung mit einzubeziehen. Die folgende Aufnahme zeigt die Hochhäuser am Berliner Tor mit dunklen, teilweise aufgerissenen Wolken, die der Szenerie eine gewisse Dramatik verleihen:


Und wenn man aufpasst, erwischt man auch einmal einen Sonnenstrahl vor sonst dunklen Himmel, wie in der folgenden Aufnahme, die in der Nähe der S-Bahn-Haltestelle Hammerbrook in der City-Süd entstand:


Wenn man sich also den naheligenden Unanehmlichkeiten solcher Touren unterzieht, besteht durchaus die Chance, brauchbare Bilder mit nach Hause zu bringen. Ähnlich wie in 2 1/2 Stunden Hamburg beschrieben, sind alle hier gezeigten Bilder innerhalb weniger Stunden enstanden. Man braucht dazu keine teure Ausrüstung, nur ein gutes Auge und etwas Geduld.

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Mittwoch, 2. September 2009

Feuer im Penny-Markt

Als ich Anfang August mit dem Motorrad in Hamburg-Rahlstedt war, sah ich im Vorbeifahren zufällig dieses Bild:


Da ich zunächst keine Zeit hatte anzuhalten, fuhr ich weiter, fand aber am Abend die Stelle nicht wieder. Ein paar Tage später recherchierte ich die Straßenecke aus der Erinnerung und fand heraus, dass es sich wohl um den Penny-Markt am Schimmelreiterweg handeln musste, der in der Nacht vom 20. auf den 21. Juli abgebrannt war.

Eine Woche später war ich wieder da und sah, dass meine Vermutung gestimmt hatte. Weil mich das Bild der Brandruine und das Ausmaß der Zerstörung so sehr beeindruckt hat, habe ich - unter dem misstrauischen Augen einiger Anwohner - ein paar Bilder gemacht:


Der Fall ist bereits aufgeklärt: ein 16-jähriger Schüler hat den Markt angesteckt. Der Sachschaden ist immens, aber glücklicherweise wurde niemand verletzt.


Besonders erschreckend fand ich den schon beinahe surrealen Charakter, den die geschmolzene Aluminium-Fassade in Höhe der Dachkonstruktion hatte.