Mittwoch, 26. Mai 2010

Pfingsten an der Elbe

Alle Bilder wurden in Wedel aufgenommen, ganz in der Nähe des Schulauer Fährhauses.




PS. Die Schornsteine im Hintergrund gehören zu dem alten Heizkraftwerk Wedel, einem mit Steinkohle betriebenen Kraftwerk aus den 60er Jahren.

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Sonntag, 23. Mai 2010

Deutsche Zweiradsammlung Walter Thede

Mehr oder weniger durch Zufall haben wir gestern ein Motorradmuseum der ganz besonderen Art entdeckt. In Ostrohe bei Heide befindet sich die Sammlung von Walter Thede, in der unter dem Dach einer alten Scheune fast dreihundert antike Motorräder und Fahrräder zusammen getragen wurden:


Gerade weil es sich nicht um ein Museum im eigentlichen Sinne handelt, kann man über die Vielfalt der gesammelten Exponate nur staunen. Der mittlerweile verstorbene Sammler hat hier alles an Zweirädern aus deutscher Vor- und Nachkriegsproduktion zusammen getragen, was Rang und Namen hat:


Glücklicherweise hatte ich das 1.7/20er dabei und konnte so auch ohne Stativ einige Exponate in der relativ dunklen Scheune fotografieren. Beispielsweise die Herkules Wankel aus dem Jahr 1974:


Oder die Ardie von 1936:


Lustig fand ich auch die "Hapamee" aus dem Jahr 1925:


Und beeindruckend einen Eigenbau namens "Pahrmann" aus dem Jahr 1924:


Das Besondere daran war, dass der Erbauer sogar den Motor selbst gebastelt hat:


Als letztes Beispiel hier ein paar Reifen (nein, keine Felgen!) aus der Nachkriegszeit, als das Gummi knapp war:


Das älteste Bike der Sammlung stammt aus dem Jahr 1908, das jüngste von 1983. Die Bikes sind zwar nicht alle auf Hochglanz poliert, aber die meisten von ihnen sind restauriert und fahrbereit. Wir waren von der Vielfalt mehr als überrascht und hatten daher nicht die Zeit, alle Motorräder ausgiebig zu bewundern - das hätte Stunden gedauert. Weitere Bilder finden sich auf classic-motorrad.de.

Zusammen mit seinem Onkel und seiner Tante erhält Marc Senkowski, der Enkel von Walter Thede, die Sammlung und erläutert den Besuchern auf Wunsch in unendlicher Detailvielfalt die Besonderheiten jeder einzelnen Maschine:


Dass es sich um kein gewöhnliches Museum handelt, merkt man auch daran, dass nichts künstlich auf Hochglanz poliert oder herausgeputzt wurde, alles ist authentisch. Der Eintritt ist frei, die erbetenen Spenden werden verwendet, die Sammlung zu erhalten und die Versicherungen zu bezahlen. Besucher sollten sich vorher anmelden, denn es wird nur bei Bedarf geöffnet (wir hatten großes Glück, dass gerade eine Gruppe da war). Die Telefonnummern sind 0481-87242, 0175-4953198 und 04836-256 ("einer hat immer Zeit"). Die Adresse ist Kringelkrug 14, 25746 Ostrohe.

Diese Schätzchen sollte jeder (norddeutsche) Biker einmal gesehen haben! Also Leute, fahrt Sonntags mal nicht nach Kollmar, zum Eidersperrwerk oder ans Rastorfer Kreuz, sondern nach Ostrohe und seht euch die Sammlung von Walter Thede an. Hier kommt jeder auf seine Kosten! Euren Kaffee könnt ihr ausnahmesweise auch mal zehn Minuten entfernt zu euch nehmen, beispielsweise bei McDonald's in Heide ;-)

Ich persönlich werde sicher noch einmal wiederkommen, und dann etwas mehr Zeit mitbringen. Und ein Stativ.

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Sonntag, 16. Mai 2010

Hamburger Fischmarkt

Nach vielen, vielen Jahren war ich heute morgen mal wieder auf dem Hamburger Fischmarkt:


Viel hat sich nicht verändert, etwas größer ist er geworden - weniger Fisch- und dafür mehr Flohmarkt. Findet nach wie vor jeden Sonntag morgen statt. Obst, Zimmerpalmen und Fisch gibt es natürlich immer noch zu kaufen.

Wenn man in diesen Wochen früh kommt, also spätestens gegen 5 Uhr, ist es noch nicht so voll und man erlebt die ersten 30 Minuten während der blauen Stunde. Da lassen sich leicht interessante Motive finden:


Spätestens um halb sechs ist es dann aber mit der Beschaulichkeit vorbei und das Ganze ähnelt einem großem Jahrmarkt:


Das Gebiet zwischen großer Elbstraße und St. Pauli Hafenstraße hat sich nun angefüllt, vorwiegend mit meist angeheiterten Reeperbahn-Besuchern und Touristen aus aller Herren Länder. Nun beginnen auch die Marktschreier mit ihrer Arbeit (im Bild Günther Burmeister):


Hier kommt man nach wie vor auf seine Kosten, und wer eine dicke Lippe riskiert, wird gnadenlos vorgeführt. Gegen neun Uhr ist alles vorbei und die vielen tausend Frühaufsteher und Gestrandeten dürfen ihren Rausch ausschlafen oder sich auf den noch größtenteils vor ihnen liegenden Sonntag freuen.

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Sonntag, 9. Mai 2010

Kirchwegbrücke A23

Vor einem halben Jahr wurde die Kirchwegbrücke an der A23 bei Itzehoe abgerissen. Sie soll durch eine kleinere Brücke ersetzt werden, die nur noch von Fußgängern und Fahrrädern passiert werden kann. Heute habe ich mir den Stand der Bauarbeiten angesehen:

Was man hier sieht, ist allerdings noch nicht die neue Brücke, sondern lediglich die Schalung dafür. Die Holzkonstruktion stand sehr schnell, aber seit Wochen sind die Bauarbeiter damit beschäftigt, die Stahlbewehrungen einzubringen:


Kaum zu glauben, wie viel Eisen in einer solche Brücke verbaut wird. Auf dem zweiten Bild sieht man deutlich die Hüllrohre für die Spannglieder - offensichtlich wird die Brücke in Spannbetonausführung hergestellt.

Montag, 3. Mai 2010

Tiefenschärfe

Für einen kleinen Auftrag hatte ich letzte Woche eine Reihe von Hardware-Schnittstellen zu fotografieren. Dabei sollten technische Produktfotos auf weißem Hintergund ohne Firlefanz und Schnörkel gemacht werden, die in Prospekten und im Webshop verwendet werden können:


Eine besondere Herausforderung waren die ganz kleinen Geräte. Das folgende Platinchen mit dem treffenden Namen "XT-Nano" ist gerade mal 3 cm lang:


In üblicher Web-Auflösung hat das Foto schon eine drei- bis vierfache Vergrößerung und man sieht jeden Fussel wie unter dem Mikroskop. Nachdem die ersten Probeaufnahmen wenig beglückend waren, habe ich den Aufnahmetisch und die Beleuchtung vollständig entstaubt (war auch mal wieder nötig ;-) und die kleinen Komponenten mit Pinsel und Druckluft peinlich genau gereinigt. Danach waren die Ergebnisse besser.

Die zweite Schwierigkeit bestand darin, die kleinen Schnittstellen in perspektivischer Darstellung zu fotografieren:


Das Problem ist hierbei die geringe Schärfentiefe. Bei der kleinstmöglichen Aufnahmeentfernung des verwendeten Objektivs bekomme ich selbst bei Blende 22 keine ausreichende Schärfentiefe. Da keine besonders hohe Auflösung erforderlich war, bestand die Lösung darin, die Aufnahmeentfernung zu vergrößern und so die Tiefenschärfe auf das notwendige Maß zu erhöhen.

Wäre dies nicht möglich gewesen, wäre ich mit meinem Micro-Four-Thirds Equipment in ernsthafte Schwierigkeiten gekommen. Bei derartigen Aufnahmen kommt auch heute noch vielfach die gute alte Fachkamera mit ihren mannigfaltigen Verstellmöglichkeiten zum Einsatz. Oder es werden Spezialobjektive mit Tilt- und Shift-Möglichkeiten verwendet.

Ein brauchbarer Tiefenschärferechner findet sich übrigens hier (wer selbst experimentieren will: der Zerstreuungskreis für m43 beträgt 0.014 mm). Eine Alternative wäre ein Produkt wie Helicon Focus, mit dem man aus mehreren teilweise scharfen Bildern eines zusammensetzen kann, das von vorne bis hinten scharf ist. Ein guter Artikel zur Schärfentiefe findet sich auch in der Wikipedia.

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